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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1902 - Karlsruhe : Lang
— 218 — zurück, gründete Schulen und andere Unterrichtsanstalten und trug eifrig Sorge für das Aufblühen von Gewerbe und Handel. In allen diesen Bestrebungen schaltete er freilich als völlig unbeschränkter,^ niemand verantwortlicher Herrscher; allein dies war unerläßlich, wenn Frankreich nicht zugrunde gehen sollte. Sein unersättlicher Ehrgeiz trieb ihn jedoch auch an, nach der Wiederherstellung des Reiches Karls des Großen und nach der Herrschaft über ganz Europa zu streben. Darum führte er, solange er Kaiser war, unablässig Krieg, raubte Krouen und Länder und übte gegen die Besiegten eine empörende Willkür-Herrschaft.*) Schon in den Zeiten der Republik war das linke Rheinufer, Holland, Belgien, £bet'= und Mittelitalien von Frankreich erobert worden; nach den siegreichen Feldzügen gegen Österreich (1805 und 1809) und Preußen (1806 und 1807) erstreckte sich Frankreichs Herrschast über ganz Westdeutschland. Im Jahre 1808 brachte Kaiser Napoleon den durch sein Alter schwachsinnigen König von Spanien durch List und Drohungen dazu, ihm sein Königreich abzutreten. Er machte seinen Bruder Joseph zum König von Spanien. Allein die Spanier erhoben sich gegen den ausgezwungenen König und kämpften, von den Engländern unterstützt, mit solchem Ersolge, daß die Franzosen nie zum ruhigen Besitze der Halbinsel kamen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, und als ihm 1811 ein Sohn geboren wurde, gab er ihm den Titel eines Königs von Rom. Er war auf dein Gipfel seines Glückes angelangt. Der Kaiser Alexander von Rußland wollte sich nicht dazu verstehen, sein Reich der Kontinentalsperre zu unterwerfen. Darum erklärte ihm Napoleon den Krieg und überschritt mit einem gewaltigen Heere im Juni 1812 die russische Grenze. Die Russen zogen sich vor ihm zurück, und ohne Kamps bemächtigte er sich *) Unter seiner Regierung zog sich die französische Nord- und West-grenze von der Mündung der Trave bis zur Elbmündung und dann längs der Küste der Nordsee und des Atlantischen Ozeans bis zum Westende der Pyrenäen; die Südgrenze längs der Pyrenäen und der Küste des Mittel-meeres bis zum Garigliano; die Ostgrenze folgte dem Zuge der Apenninen, wendete sich zum mittleren Po, dann nördlich zum St. Gotthard, von hier westlich bis zu dem Ausflusse der Rhoue aus dem Genfersee, folgte dann dem Jura und von Basel bis Wesel dem Rhein und wendete sich hieraus in ziemlich gerader Linie nordöstlich bis zur Trave. Außerdem war Korsika, seit 1809 Kärnten, Krain, Friaul, die westliche Hälste von Kroatien und ganz Dalmatieu sranzösisches Gebiet. Von Frankreich abhängig und znr Heerfolge verpflichtet waren das Königreich Italien (die Osthälfte von Cber- und Mittelitalien), das Königreich Neapel, die Schweiz und der Rheinbund (S. 114) und kurze Zeit auch Spanien.

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 44

1891 - Dresden : Höckner
— 44 — Amalers Theoderich,i) ein, sich an dem italischen Machthaber für die Zerstörung des Rugierstaates in Ufernoricum und die Ermordung seiner dortigen Verwandten zu rächen. 2. Theoderich brach 488 mit einem großen, noch durch andere Germanen verstärkten Teile seiner Ostgoten aus ihren letzten Sitzen in Mösieu aus und zog die Donau und Sau aufwärts auf der Straße Emona-Aquileja nach Oberitalien, um hier bessere Wohnsitze zu gewinnen. Den Eintritt in die Poebene erkämpfte er sich 489 am Grenzflüßchen Jsonzo, besiegte Odoaker dann nochmals bei Verona („Dietrich von Bern") und brachte ihm trotz burgundischer Hilfe mit Unterstützung der Westgoten 490 an der Adda die entscheidende Niederlage bei. Aber erst nach 493 3 jähriger Belagerung ergab sich Odoaker 493 in Ravenna (Sage von der „Rabenschlacht") und einigte sich mit dem Sieger über eine gemeinschaftliche Regierung Italiens. Bald darauf wurde er indes von Theoderich mit eigener Hand niedergestoßen. Ii. Periobe. Die germanischen Reiche bis zur Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums. 476 — 814. I. Abschnitt. Die Begründung des Frankenreiches 481—561. 1. Chlodwig 481—511. 1. Während die arianischen Ostgermanen in kriegerischen Wanderzügen unter Führung gewaltiger Heerkönige Westeuropa eroberten, hatten sich die Westgermanen, insbesondere die Franken,, als Bauern unter kleinen Gaukönigen kolonisierend südwestwärts ausgebreitet, ohne ihr germanisches Hinterland und ohne ihr *) Th eoderich, ein Sohn des ostgotischen Teilkönigs Theodemir, war einst als Geisel am byzantinischen Hofe erzogen und später zum Danke für seine Dienste dort zu hohen Ehren (Konsulat, Triumph, Reiterstandbild) erhoben worden. Er halte sein bisher unter 3 Königen getrenntes Volk unter seiner Führung geeinigt.

3. Teil 2 - S. 75

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 13. Österreich - Ungarn. 75 wiegt meist das Deutschtum, und der Umkreis beider Länder vor den sie von Deutschland trennenden Gebirgen ist rein deutsch. Als der Bayernstamm, der große So.-Stamm der Deutschen, im Donauthal gegen und über die Enns vordrang, wurde um das Jahr 800 an dieser durch Einbruch aus O. stets besonders gefährdeten Stelle eine Mark^ gegründet. Diese Ostmark, das heutige Erzherzogtum Öfter- reich, war ursprünglich nur ein Grenzbezirk des bayrischen Stammes- Herzogtums; sie erhielt bald den Namen Österreichs der Jahrhunderte lang allein ihr zukam. Die tapfern deutschen Krieger, die hier an- gesiedelt wurden, hielten treue Wacht gegen die von Ungarn die Donau hinauf ihre Raubzüge ausdehnenden Steppennomaden, zuerst gegen die türkischen Awaren, dann gegen die Ungarn (wie ihre Nachkommen später gegen die Osmanen). Ihre Führer, die Markgrafen, wurden allmählich selbständige Herzöge neben den bayrischen; und diesem Herzogtum Öfter- reich schlössen sich nach und nach die einzelnen Alpenfürstentümer gleich- falls bayrischer Herkunft an (Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol). Diesen neubayrischen So. des damaligen Deutschen Reichs erlangte seit 1282 das Geschlecht der Habsburger. Ihnen wurde 1526 auch die Krone von Böhmen-Mähren und die von Ungarn übertragen; 1804 nahmen sie den Titel Kaiser von Österreich an. Der ganze Kaiserstaat Österreich ist durch das katholische Be- kenntnis seiner Unterthanen verbunden. Insbesondere hängt Böhmen- Mähren durch die breite Öffnung des Marchlandes zur Donau ver- kehrsmäßig mit den Ostalpenländern zusammen, und beide stehen in recht natürlichen Austauschbeziehungen: das steinkohlenreiche, aber salz- lose Böhmen-Mähren mit dem salz- und eisenerzreichen, jedoch stein- kohlenarmen O. der Alpenländer. Während in den Alpen vorwiegend Landwirtschaft getrieben wird, gesellt sich in Böhmen und Mähren sowie in der Wiener Gegend dazu eine bedeutende Großindustrie, weshalb diese Landesteile auch viel dichter bevölkert sind. Der überseeische Außenhandel geht über Trieft in der So.-Richtung des adriatischen Meeres vorzugsweise nach dem Orient; ebendahin führt der Donau- ström den Absatz österreichischer Waren. Die Münzeinheit Österreich- Ungarns ist der Gulden (1.70 Mk.) zu 100 Kreuzern. * * -l- 1. Vorarlberg, das einzige Schwaben- und Rheinland Österreichs, Bregenz, östlichster Hafenort am Bodensee. Nahe dabei mündet in den See aus So. die Bregenzer Ache^, deren waldreiches Alpengebiet Bregenzer Wald heißt. Die Vorarlberger sind fleißig und geweckt, weit- eifern mit ihren Schweizer Nachbarn in Baumwollindustrie, indem sie wie diese die Triebkraft ihrer Flüsse ausnutzen. 1 Vergl. I, ©.53 Anm. 1. 2 Bergt, oben S. 40 Anm. 1. " Ache iäche^ ist der fast allein noch in den Alpen erhaltene alte deutsche Ausdruck für ein kleineres fließendes Gewässer.

4. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 61

1888 - Breslau : Hirt
Friedwalde — Gades. 61 Friedwalde, Dorf mit Schlofs-ruine in der Provinz Hessen-Kassel, östlich von Hersfeld, westsüdwestlich von Eisenach; sieh Chambord. Fl’iesack, Dorf im westlichen Brandenburg, ziemlich weit nördlich von Brandenburg. — Die hiesige Burg der Quitzows 1414 mit der „faulen Grete“ zusammengeschossen. Friesen, die, germanische Völkerschaft an der Nordsee, von der Rhein- bis zur Emsmündung, nach der Völkerwanderung von der Schelde bis zur Weser. — Durch Pippin den Mittleren und Karl Martell wurden die Friesen dem Frankenreich unterworfen. Frigidus (L.), der, Fliifschen in Istrien, mündet in den Golf von Triest; heute Wippach. — 394 Sieg. Theodosius’ I. über Arbogast und Eugenius. Fritzlar, Städtchen in der Provinz Hessen - Kassel, südwestlich von Kassel, an der Eder. — 919 Königswahl Heinrichs I. Fröschweiler, Dorf im Unter-elsafs, westlich von Wörth. — Darnach nennen die Franzosen vielfach die Schlacht bei Wörth. Grami (L.), Stadt im Latinerland, östlich von Rom. Gradebusch, Städtchen im westlichen Mecklenburg-Schwerin, westnordwestlich von Schwerin. — 1712, 20. Xn. Fucinus lacus (L.), der, See im Marserland, heute Lago dl Celailo (spr. tscheläno); heute trocken gelegt, nachdem er schon einmal 42—46 abgeleitet worden war. Fünfkirclien, Stadt im südwestlichen Ungarn, in dem Winkel, den die Donau und die untere Drau bilden. Fürstenberg, Städtchen im südöstlichen Baden, nördlich von Schaffhausen, südöstlich von Donaueschingen, am Fufs des Fürstenbergs, auf dessen Höhe eine Hauptburg des gleichnamigen Fürsten- (Grafen-) geschlechts stand. Fürstenwalde, Städtchen in der Mark Brandenburg, an der Spree, westlich von Frankfurt a/O. — 1373, 15. Vhi. Vertrag zwischen Otto dem Faulen von Brandenburg und Kaiser Karl Iv., wodurch die Kurmark von den Wittelsbachern an die Luxemburger kam. Fiifsen, Städtchen in Schwaben-Neuburg, am linken Ufer des obern Lechs, nahe bei der Tiroler Grenze. — 1745, 22. Iv. Friede zwischen Maximilian Iii. Josef von Baiern und Maria Theresia. Fu-tseheu, große Seestadt in China, gegenüber dem Nordende der Insel Formosa. Sieg des schwedischen Generals Sten-bock über die Dänen und Sachsen. Glades (L.) (ra rddeiga), phö-nicisch: Gradir, älteste Kolonie (um 1100 v. Chr. angelegt) der Phöni-cier in Spanien, heute Cadiz.

5. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 168

1888 - Breslau : Hirt
168 Volkvnien — Wahlstatt. Yolliynien sieh Wolynien. Yolken, die, Völkerschaft im südlichen Gallien, von deren beiden Stämmen der eine, die Tekto-sagen, zwischen der obern Garonne und dem Golf du Lion wohnte (der sich auch im westlichen Ungarn, nördlich von der Donau, östlich von der March wiederfindet), der andere, die Arekömiker, zwischen Ceven-nen, Rhone und Golf du Lion. Yolsinii (L.), Stadt im Südosten des mittleren Etruriens, nahe der Tiber, nordöstlich vom See von Yolsinii, heute Or-vieto. — Nach der Eroberung der Stadt durch die Römer 280 v. Chr. wurde am Nordostufer des Sees eine römische Kolonie Volsinii (heute Bolsena) angelegt. Volsker, die, Völkerschaft Latiums, südöstlich von den Latinern und Hernikern, nordwestlich und nördlich von den Aurunkern. Voltri, Küstenstadt in Italien, westlich von Genua. — 1800, Iv. Sieg der Österreicher über Massena. Yoltiirnum (L.), früherer Name Capuas. Vor derösterr eich = Bezeichnung der ehemaligen habsburgischen Besitzungen in Südwestdeutschland (Sundgau und Breisgau). Vossem, Dorf in Belgien, in unmittelbarer Nähe von Löwen. — 1673, 16. Vi. Friede zwischen Ludwig Xiv. und dem Grofsen Kurfürsten. Vongle (F.) oder Vouillß (F.), Ort nordwestlich von Poitiers, oder Youlon (F.) oder Voullon (F.), Ort südlich von Poitiers. — 507 Sieg Chlodowechs über den 'Westgotenkönig Alarich Ii., der fällt. W. Wachau, Dorf in Sachsen, südöstlich von Leipzig. — 1813, 16. X. Kämpfe zwischen Napoleon und den Verbündeten. Tvadi-Halfa, Ort im mittleren Nubien, auf dem rechten Nilufer. — Unterhalb davon die berühmtesten Stromschnellen des Nils. Waglläusel, Dorf in Baden, südsüdwestlich von Heidelberg. — 1849, 21. Vi. Sieg des Prinzen von Preußen über die badischen Aufständischen. Wagraui s. Deutsch-Wagram. Wagrien, Halbinsel zwischen der Kieler und der Neustädter Bucht, ehemals von den Wagriern, einer wendischen Völkerschaft, bewohnt. Wahlstatt, ehemaliges Benediktinerkloster in Schlesien, südöstlich von Liegnitz. — 1241, 9. Iv. Sieg der Mongolen über Herzog Heinrich H. von Niederschlesien. — 1813, 26. Vlll. Sieg Blüchers über Macdonald.

6. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 59

1888 - Breslau : Hirt
Formiae — Frasne. 59 au der Regnitz. — 1077, Iii. Absetzung König Heinrichs Iy. durch die deutschen Fürsten. Formiae (L.), Stadt im Au-runkerland an der Küste, an der Via Appia. Formiänum(L.), das,Landgut Ciceros bei Formiae. Fornuöyo od. Fornövo, Städtchen in Oberitalien am Taro, einem Nebenflufs des Pos von rechts, südwestlich von Parma. — 1495, 5. Vii. Sieg Karls Viii. von Frankreich über die Mailänder und ihre Verbündeten. Forum Julium (L.) 1) Stadt im nordöstlichen Venetien, westlich vom mittleren Isonzo, heute Ciyidale (spr. tschividäle), deutsch Friaul. — 2) Römische Kolonie in Gallia Narbonensis, südwestlich von Nizza, heute Fr ejus. — 1799, 9. X. landet hier Napoleon I. Forum Romänum (L.), d a s, d e r Marktplatz des älteren Roms, zwischen dem Palatinus und Capi-tolinus. Forum Traiäni (L.), das, Gebäude in Rom, nordöstlich vom Capitolinus, 106 von Kaiser Trajan erbaut. Fossälta, Dorf südlich von Modena, an dem gleichnamigen Bach. — 1249 Sieg der Bolognesen über den König Enzio. Fotheringliay (spr. fotheringe), Schlofs und Dorf im mittleren England, ziemlich weit östlich von Leicester. — 1587, 8. Fl Hinrichtung der Maria Stuart. Francien, Herzogtum in "West-; francien (Frankreich), den Kapetin-1 gern gehörig, umfafste ungefähr das Gebiet von Isle de France, Or-leannais, Maine, Touraine und Anj ou. Franken, deutscher Völkerstamm, der seit der Mitte des 3. Jahrhunderts genannt wird und damals am Mittel- und Niederrhein safs. Im 5. Jahrhundert drangen die Franken des Niederrheins, die salischen, bis zur Somme, die des Mittelrheins, die ripuarischen, bis zur Maas vor. Nach der Einigung unter Chlodo-wech eroberten sie unter diesem und seinen Nachfolgern ganz Gallien (Frankreich). Vgl. Alemannen und Chatten, Thüringer, Baiern, Friesen, Burgund, Sachsen. Das Stammesherzogtum Franken, welches im Anfang des 10. Jahrhunderts entstand, umfafste auf dem linken Rheinufer die Sprengel von Speier, Worms und Mainz7 unterhalb Bingen bildete der Rhein die Grenze bis Remagen, von hier zog die Grenze zur Südwtestecke von Sachsen, an welches F. im Norden grenzte; die Ostgrenze zog von der Werra-mündung in südsüdöstlicher Richtung gegen die Donau (Richtung Ingolstadt); im Süden grenzte Franken an Alemannien. Frankenthal, Stadt in der bairischen Rheinpfalz, südlich von Worms. Frankfurt, Orofsherzogtum. das, welches 1810 bis 1813 unter dem Fürstprimas von Dalberg bestand, umfafste das Gebiet der Städte Frankfurt a/M., Aschaffenburg, Wetzlar, Hanau und Fulda. Frasne (F.) (spr. frän), Dorf im östlichen Frankreich, nahe bei der Schweizer Grenze, süd-

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1900 - Karlsruhe : Lang
— 61 — grenze der Küste der Nordsee, des Kanals, des atlantischen Oceans bis zum Meerbusen von Biskaya; hier wendet sie sich östlich in der Richtung der Pyrenäen, darauf südwestlich bis zum Ebro, dessen Lauf sie bis zur Müu-düng folgt. Von hier ab ist die Küste des Mittelmeeres die Grenze bis zur Mündung des Garigliano südlich von Rom. Die Grenzlinie zieht sich dann quer über die italienische Halbinsel und solgt zuletzt der Küste des adriatischen Meeres. Dieses gewaltige Gebiet wurde durch den Vertrag von Verdun von den Enkeln Karls des Großen in drei Reiche geteilt, unter denen das östliche damals Ostsranken hieß und später den Namen Deutschland erhielt. Dieses Reich war im Westen durch eine Linie begrenzt, die dem Rhein von seiner Mündung bis Basel folgt und sich dann quer durch die Schweiz nach dem St. Gotthard richtet. Von hier geht die Grenze dem Hauptzug der Alpen nach, wendet sich dann südlich, durchschneidet Oberitalien zwischen der Adda und dem Oglio und folgt zuletzt dem Po bis zu seiner Mündung. Die übrigen Grenzen im Norden, Osten und Süden waren die nämlichen, wie in der Zeit Karls des Großen. Durch den Vertrag von Mersen wurdeu die Länder Elsaß und Lothringen hinzugefügt, d. h. das Gebiet, das im Westen von einer Linie begrenzt wird, die man in ziemlich gerader Richtung von der Scheldemündung bis Basel zieht. Unter den sächsischen Kaisern wurde das Reichsgebiet nach Osten bis zur Oder und zum Riesengebirge ausgedehnt; unter den letzten Karolingern war jedoch im Südosten so viel Land an die Ungarn und Slaven verloren worden daß die Grenzen ungefähr mit der östlichen Grenzlinie der deutschen Länder des österreichischen Kaiserstaates zusammenfallen. Otto der Große gewann das Königreich Italien, das sich von den Alpen bis zum Garigliano erstreckte. Der erste Kaiser aus dem fränkischen Haufe, Konrad Ii., vermehrte das Reichsgebiet im Südwesten; er erwarb nämlich das burgundisch-arelatische Königreich. Die Saone und Rhone wurden die Grenzflüsse gegen Frankreich, und die Städte Lyon und Marseille wurden dem deutschen Kaiser Unterthan. Unter den Hohenstaufen wurde das Reichsgebiet im Osten gegen die Weichsel hin erweitert, und Heinrich Vi. gewann durch Heirat Unteritalien nebst den Inseln Sizilien und Sardinien. Diese Länder gehorchten dem Kaiser, gehörten jedoch nicht in den Verband des Reiches. Damals erstreckte sich des deutschen Kaisers Macht vom Kanal bis zum adriatischen Meere, von Sizilien bis zum Belt, von den Mündungen der Rhone bis zu den Mündungen der Weichsel. Bald nach dem Tode Kaiser Friedrichs Ii. ging Unteritalien, Sizilien und Sardinien dem hohenstaufischen Hause verloren. Etwa hundert Jahre später würde das burgunbische Königreich von Deutschland losgerissen. Auch das Königreich Italien konnte nicht behauptet werden. In der kaiserlosen Zeit rissen einzelne italienische Große so viel Gewalt an sich, daß sie dem geschwächten Deutschland trotzen und den Gehorsam verweigern konnten. Die spätern Kaiser hatten nicht mehr die Macht, die Ungehorsamen zu zwingen, und überließen ihnen die Herrschaft, die sie dem Namen nach als Statthalter des Kaisers ausübten, währenb sie in der That von Kaiser und Reich völlig unabhängig waren. (Einteilung. Die Einteilung des Reiches war nicht immer die gleiche. Vor den Zeiten Karls des Großen hatte jeder einzelne deutsche Stamm für sich ein großes Gemeinwesen gebildet, an dessen Spitze durch Wahl der Stammgenossen ein vornehmer Mann mit dem Titel Herzog gestellt war. Durch Karl den Großen würden diese Herzogtümer ausgelöst und das ganze Reich in eine große Zahl von Regierungsbezirken eingeteilt, die man

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 62

1900 - Karlsruhe : Lang
62 — Gaue nannte. Je?er Gau wurde von einem Beamten, dem ©auqrafen bett der König einsetzte, verwaltet. Die Gaue waren in kleinere Bezirke bewstte\?r! hnl°h- «5rtörafftn- Dcru’aitet miirben- Durch biefe Einrichtung berontte ctarl, bafe die Angehörigen der verschiedenen Stämme zu größerer fflpnnff verbunben würden mib sich baran gewohnten, sich nicht mehr als ?rnf, q: em, et.nje n Stammes, sondern vielmehr als Angehörige des großen Frankenreiches zu betrachten. y irhsnff^ri vr ^aft(ofen Regierung der Nachfolger Karls des Großen Lhlj' St die Stammesgenossen wieder mehr zusammen, und an die Spitze l ' früher, angesehene Männer, die wieber den 2°;I “"»lernen. So bildeten zur Zeit, als Heiurich I. bentscher König Franken die Sachsen, die Thüringer, die Schwaben, die Bayern ii! k5,tnjer ^sonbere Herzogtümer, welche nicht gerne einem gemein« lamen ^beihaupte gehorchten und oft untereinanber in Streit und Krieg ae- r’ 811ui^ rcr+slrsu lbeiltfäe Reich in großer Gefahr, gänzlich zu zerfallen. - Henrich I. stellte durch Klugheit und Gewalt die königliche Macht über tivä/r ^^mme wieber her und rettete baburd) die Einheit des Reiches; lern . Nachfolger Otto der Große, suchte sie baburch zu sichern, daß er die Ss Ter/e r? 1 fl mrtoaitete' ^inen Söhnen. Brüdern, Schwieger-svn, r]rostnbtichaft ober Freundschaft ihm naheftehenben Scannern ubertrug. Ähnlich verfuhren die folgenben Kaiser. Unter den sächsischen und fränkischen Kaisern bestauben folgenbe Herzogtümer: Sachsen Franken. Bayern, Kärnten, Schwaben und Lothringen. rr1ho ? Herzogtum wachsen begriff das Gebiet zwischen der Ems und der Elbe; dazu gehörten zwischen der Elbe und Ober die Norbmark und süblich von bteser bte Ostmark zwischen dem Harz und der Neisse. Zn dem Her-tourk Thüringen gerechnet mit den Markgrafschaften ü 1 f9 und Meißen, die nörblich durch Sachsen und die Ostmark, begmtzt mären6" und westlich durch den Thüringer 23mb Herzogtum Franken umfaßte die heutige Provinz Hessen-Nassau, ^.? ^brzogtutn Hessen bte bayrische Pfalz, das nörbüche Llsaß bis zur ^auer, den norbltchen Teil des Großherzogtums Baden bis zur Oos und hfuipn°n f an•ß0w ®Qyern bis zum Spessart (Nheinfranfen), ferner $ei[e Württemberg und Bayern, welche zwischen den Quellen der Jjturg und dem Fichtelgebirge liegen. Das ^Herzogtum Bayern erstreckte sich vom Fichtelgebirge bis zum Storni sei- V.tod); bte Lftgretize bitbeten der Böhmerwalb und die Enns, die ^eitgrenze zog sich vom Fichtelgebirge bis zur Münbung des Lech, dann in ziemlich geraber Linie süblich zum Wormser Joch von welchem die ©üb-6 oftftchen Alpenzuge bis zu den Quellen bet Enns nachging Die zi Bayern gerechnete Mark Österreich erstreckte sich östlich der Enns bis zur yjcarch und Leitha. v Herzogtum Kärnten war durch die heutigen österreichischen Kron- h;'Iqtc ^ eief{rrjslrf- Kärnten. Krain und Istrien gebilbet; zu ihm gehörten luirfgrafichaftetii Frtanl und Verona zwischen den Alpen, der Etsch und dem Po. sowie bte Grafschaft Trient äherzogtum Schwaben war nördlich vom Herzogtum Franken, s ich von Bayern, westlich von den Vogesen begrenzt: die fübliche Grenz-Urne zog sich von den Vogesen nach bet Rheinbiegung bei Basel, folgte dem bis !zumwormser'joch Und dem Hauptzuge der Alpen vom Gottharb Herzogtum Lothringen, in Oberlothringen und Nieberlothringen getet t, war von Frattkreich durch eine Linie geschieben, welche man von der Uchelbemunbung in ziemlich geraber Richtung nach dem füblichen Ende der Vogesen ziehen kann; bte Oftgrenze folgt dem Kamme der Vogesen, roenbet

9. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 17

1908 - Bamberg : Buchner
Die Teilnahme der Bayern an der deutschen Kolonisation. 17 gierungsbezirke Gberpfalz, Ober- und Mittelfranken, ferner Sd- und lvest-bhmen, Niedersterreich, Teile von Mhren und Krnten (Karantartien) mit den spter abgegliederten Marken Steiermark und Kram1); selbst im westlichen Ungarn, im Karstgebiet, im nordstlichen Italien treffen wir bayerische Siedler. Die Kolonisation nahmen vorwiegend die weltlichen und geistlichen Grogrundbesitzer 2) in die Hand; Kleinbauern waren der gewaltigen Ruf-gbe nicht gewachsen. Man lie sich dabei von den verschiedensten Beweg-grnden leiten. Die unternehmungslustigen Groen rechneten aus eine Strkung ihrer finanziellen und politischen Macht, die Kleinen erhofften reichere Ertrge und mehr Selbstndigkeit; dazu kam das Bedrfnis, der wachsenden Bevlkerung Raum zu schaffen. Die slowenischen Karantanen (Winden) waren von Tassilo Iii. unterworfen worden; zu ihrer Bekehrung grndete der Herzog das Kloster 3nnichen im Pustertal. Nach der Vernichtung der Hvaren traten an die Stelle der Slovenenhuptlinge frnkische Grafen und in die Mission kam ein frischer Zug. Sdlich [der Drau christianisierte Aquileja, nrdlich der Drau Salzburg; die Benediktiner, dann auch die Tistercienser taten sich als Prediger und Kulturtrger gleichermaen hervor. Durch die Macht des Frankenreiches im Rcken gedeckt und gesttzt nahmen die Bayern die friedliche Kolonisation in Angriff; der vorbergehenden Unterbrechung durch die Ungarnstrme folgte seit dem Jahre 955 ein Neuaufleben bis ins 13. und 14. Jahrhundert. Die deutsche Kultur erwies sich hier wie im slavischen Osten berhaupt als berlegen; freilich war die Besiedlung zu ungleichmig und die Kolonistennachschbe reichten trotz mancher Anstze so wenig hin, dem Deutschtum sdlich der Drau zur Herrschaft zu verhelfen, da in der Folge die Slaven sogar vielfach wieder an Boden gewannen. (Eine bekannte deutsche Sprachinsel in Krain ist die kleine Stadt ottschee mit Umgebung. Gnstiger stand es in dieser Beziehung mit der weniger gebirgigen Ostmark, dem jetzigen Niedersterreich. Eine andere Grndung Tassilos, das Kloster Kremsmnster, erlangte fr die beginnende Bekehrung der auch hier in geringer Zahl ansssigen Slovenen eine hnliche Bedeutung wie 3nnichen fr Krnten; seit der (Einrichtung der Mark 796 nahm sich vor 1) Tirol gehrte, vom sdlichen Teil abgesehen, zum Herzogtum selbst, ebenso das jetzige Gber st erreich. 2) Heben den Bistmern und Klstern z. B. die Geschlechter der flribonen, tn= dechser, Dachauer, (Ebersberger, euchtenberger, (Drtenburger u. a.; ie Herzoge dagegen standen spter abseits. Degel, Leitfaden der Bayerischen Geschichte. 2

10. Theil 5 - S. 499

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
/ ' ; 499 rung machte die tapfern Thaten derer, die nicht flohen, vergeblich. Die Schweizer siegten. Her, zog Leopold, was er vorher gewollt, lag auf dem Seinen, um der Seinen willen, mit den Seinen, denn mehr als 656 Frctherrn, Grafen und Ritter waren von östretchtscher Sette gefal, len O385)/ von den Schweizern nicht wenigere. Winkelrtedsandenken lebt bis auf diese Stun, de, ist auch seine Kapelle in unsern letzten Ta, gen verwüstet. Der Krieg, den beide noch, die Schweizer glücklich, fortführten, nicht ohne schreckliche Ver, wüstung auf beiden Seilen, endete ein ändert, halbjähriger Waffenstillstand (1z87). Der Haß aber wurzelte nur immer tiefer *), und der Krieg hörte nicht auf. Die Schlacht bet Nä, fels (igü8) vereitelte abermals den Angriff der Oestreicher auf Glarus, das sich der Stadt Wesen bemächtigt hatte. Hundert drei und achtzig erschlagene Ritter, und drittehalbtausend umqekommene Leute, bewiesen der Eidgenossen Tapferkeit, und ein jährliches Fest erinnerte die Nachkommen daran. Die Berner machten Er, oberungen, Zürch und andere glückliche Züge. Oestretch verlor Lander (Büren und Ntdau an *) Man erzählt, es habe in der ganzen Schweiz kein Pfau ferm dürfen, weil die Oestreicher mit Pfaufedern ihre Hiitlzc und Helme zu schmucken »siegten. /
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